Dungeons & Dragons: Die Legende unter den Rollenspielen

Dungeons & Dragons heißt das wohl erste Pen-&-Paper-Rollenspiel, das es jemals gab. Seit 1974 ist die englische Version auf dem Markt, seit 1983 die deutsche.
Rollenspiele gehören zu einer Unterart der Tischspiele, für die dich die ganz breite Bevölkerung nie so ganz begeistert hat. Jedoch gibt es eine kleinere, zutiefst begeisterte Fangemeinde von Rollenspielen – Spieler, die Rollenspiele sogar mehr lieben als alle anderen Spiele und sich fast ausschließlich auf diese Nische konzentrieren. Woran liegt das, was macht diese Faszination aus, und warum springt der Funke nicht auf den Rest der Menschheit über?
Geburt eines Genres
Es war einmal ein Amerikaner, der Gary Gygax hieß und der wohl ein Urvertreter des Menschentyps „Nerd“ oder „Geek“ war, was wohl auf Deutsch so viel wie eine Mischung aus Streber, Langweiler, Fachidiot, für ein bestimmtes Thema begeisterter Sonderling bedeuten könnte. Leute, die in einer eigenen Welt leben, die dafür aber außerordentlich brillant sein kann. So lebte Gary Gygax in seiner komplexen, ausgedachten Spiel-Welt und brachte neben seinem Erstlingserfolg Dungeons & Dragons noch mehrere andere erfolgreiche Rollenspiele heraus.
Was sind denn eigentlich Rollenspiele?
Bei Rollenspielen schlüpfen die Spieler in die Rollen von fiktiven Spiele-Charakteren – das sind meistens keine normalen Menschen, sondern es kann alles erdenklich Fantastische sein – Elfen, Orks, Gnome, Zwerge. Dazu kann man seinen Charakter auch individuell gestalten und mit bestimmten Stärken, Schwächen, Motiven und Weltanschauungen ausstatten. Durch Erzählen, was meistens von einem moderierenden Spielleiter gemacht wird, erlebt die Truppe zusammen ein Abenteuer. Dabei weiß keiner genau, wie alles ablaufen wird – vieles ist improvisiert, es gibt verschiedene Spielregel-Handbücher und bei handlungsmäßigen Weggabelungen entscheidet der Zufall per Würfel – oder aber auch der Spielleiter.
Das Spiel hat also längst die Dimension eines Spielbretts verlassen und spielt sich fast vollständig in der Welt der Fantasie, in den Köpfen der Spieler ab. Der Kreativitätsfaktor ist hierbei natürlich ebenso riesig wie der soziale Faktor – denn jeder Spieler bringt sich mit seiner eigenen Persönlichkeit einzigartig in das Spiel ein. Die Gruppendynamik macht viel des Spielspaßes aus, und die Gehirnzellen funkeln – kannst du dir den Spaß schon richtig vorstellen?
Könnt ihr euch das vorstellen? Leider nicht jeder
Nach diesem eben beschriebenen Schema läuft also Dungeons & Dragons ab – Hintergrund, Aufbau und Einzelheiten sind jedoch nur grob festgelegt und daher gibt es ein riesiges Potenzial, jedes Runde, auch Kampagne genannt, absolut einzigartig zu machen.
Die Geschichte jedes Spiels passiert in einer Fantasiewelt voller Drachen, Elfen, Zauberern und allerhand anderen unglaublichen Dingen ab. Der Spielleiter heißt Dungeonmaster, kurz DM, und hat eine sehr wichtige und arbeitsintensive Rolle inne, denn DM sein ist gar nicht so leicht und man muss viel Zeit investieren, Erzählungen zusammenhalten und seine Regelwerke kennen. So viel Vorbereitungsarbeit schreckt viele ab, und leider kann man das Spiel ohne einen DM oder gar allein nicht spielen. Das, die oft komplizierten Regeln, die lange Spieldauer und auch der mentale Aufwand, der mit dem sich-alles-vorstellen einhergeht, schrecken wohl viele Otto Normal Spieler ab. Für junge Kinder, ungeduldige Menschen oder Leute mit nicht viel Freizeit sind Rollenspiele wie Dungeons & Dragons daher nicht ideal. Das Spiel ist definitiv für eine ganz bestimmte Zielgruppe gemacht – aber für diese ist es dann aber auch der größte Spaß, den man sich nur vorstellen kann: Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt!
Anhaltender Erfolg: das D & D Phänomen
Spätestens durch TV Serien wie Big Bang Theory und Stranger Things haben auch Nicht-Spieler von dieser aufregenden Nische der Spielewelt gehört. Insgesamt soll es mittlerweile 40 Millionen D&D Spieler weltweit geben. Diese Beliebtheit kommt nicht von ungefähr – es gibt viele Gründe, warum dieses Spiel den Leuten so viel gibt.
Man spielt miteinander, nicht gegeneinander, und niemand ist Verlierer. Mit den aller-einfachsten Spielmaterialien kann man sich problemlos stundelang königlich unterhalten. Es fördert die Vorstellungskraft, die Kreativität, das Vorausdenken, man interagiert mit Menschen und lernt auf diese Weise spielerisch ein paar wichtige Lektionen zum Thema zwischenmenschliche Kommunikation – zuhören, auf einander eingehen, erfolgreich seine Gedanken ausdrücken, geduldig sein. Dungeons & Dragons spielen ist wie kollektives Erzählen – und was ist wohl besser als eine tolle Geschichte? Eine Geschichte, in der du und deine Freunde ganz aktiv die Hauptrollen spielt!
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