Monopoly – oder das Spiel des Vermieters

Jeder kennt dieses Spiel. Es ist unbestritten eines der beliebtesten Brettspiele überhaupt und es sieht auch nicht so aus, als ob sich daran bald etwas ändern würde. Daher dachte ich mir, ich stelle ein kleines Porträt von Monopoly zusammen und beantworte ein paar interessante Fragen, von denen du vielleicht gar nicht wusstest, dass du sie hast.
Spielablauf
Zunächst eine kurze Zusammenfassung des Spiels, denn vielleicht gibt es den ein oder anderen, der schon seit Jahren kein Monopoly mehr gespielt hat.
- Vier bis sechs Spieler sitzen um das Spielbrett, jeder hat eine Spielfigur und alle stehen auf dem Los-Feld. Ein Spieler vertritt außerdem die Bank. Per Zufallsprinzip wird ermittelt, wer zuerst würfelt, und so geht es je nach Höhe der Augenzahl mehr oder weniger schnell um das Spielfeld herum.
- Es gibt Straßen, Bahnhöfe und Versorgungswerke als Felder. Landet man auf einem noch freien Feld, kann man es kaufen oder es wird unter den anderen Spielern versteigert. Landet man auf dem Grundstück eines anderen Spielers, muss man entsprechend der Straßenkarte Miete zahlen – autsch! Ziel ist es, Straßen mit gleicher Farbe zu sammeln, denn wenn man alle hat, kann mit dem Bauen angefangen werden – erst Häuser, dann Hotels. Je mehr Gebäude an einer Straße, desto höher ist die Miete für die anderen.
- Es gibt auch Ereignis- und Gemeinschaftsfelder. Kommt man dort zum stehen, muss man eine mit Überraschungen gefüllte Karte ziehen – das kann sich sowohl positiv wie negativ auswirken.
- Wenn man über Los drüber kommt, gibt es Geld von der Bank
- Um ein Immobilien-Tycoon zu werden und die anderen Spieler in den Bankrott zu treiben darf man weitere Tricks und Strategien anwenden: Hypotheken aufnehmen, Gebäude und Straßen verkaufen, sich mit einer bestimmten Freikarte oder einem Pasch selbst aus dem Gefängnis holen, Straßen tauschen, und noch viele mehr.
Ironische Anfänge: erfunden von einer Kapitalismus-Gegnerin
Ein Grund, warum Monopoly so ein überaus bekanntes und verbreitetes Spiel ist, ist einfach, dass es schon so alt ist. Seit Generationen kennen es die Leute und ich persönlich lerne Monopoly beim Spielen mit meiner Großmutter kennen. 2015 feierte Hasbro den 80. Geburtstag des Spiels. Aber wer hat es eigentlich erfunden?
Anfang des 20. Jahrhunderts gab es in den USA im Staat Virginia eine Dame namens Elizabeth Magie, die sich zu den sogenannten Quäkern zählte. Anmerkung: Quäker sind eine religiöse Gruppe mit eigener Weltanschauung, die sich vor allem gegen Erniedrigung und Diskriminierung einsetzen. In diesem Sinne war Elizabeth Magie zutiefst von wirtschaftspolitischen Gedanken überzeugt, die sich gegen ungleiche Verteilung von Reichtum aussprachen – Monopole waren ihr ein Graus, denn für sie bedeutete das, dass Armut daher kommt, dass einige wenige viel zu viel haben – und andere demnach gar nichts. Um den Menschen diese Idee verständlich zu machen, erfand Frau Magie ein Spiel, welches sie „The Landlord´s Game“ (Das Spiel des Vermieters) nannte. Das war der Vorläufer des heutigen Monopolys.
Ein Spiel geht auf Erfolgszug
Das Spiel wurde vor allem durch Mundpropaganda immer beliebter, und im Jahre 1935 verkaufte Elizabeth Magie die Patentrechte für ihr Spiel an den Spielwarenhersteller Parker Brothers, aus dem später Hasbro wurde. Durch den Massenvertrieb des riesigen Unternehmens wurde Monopoly mitten in der Weltwirtschaftskrise zu einem riesigen Erfolg. Nach Angaben des Verlags gibt es das Spiel mittlerweile in 37 Sprachen und mehr als 103 Ländern. Sogar Nachbauten und kreative Abwandlungen gibt es zuhauf: in der DDR konnten viele Spielfreudige das echte Spiel nicht bekommen und bastelten ihre eigenen Versionen.
Spulen wir doch einmal vor zum 21. Jahrhundert: dem Zeitalter der Online Casinos. Heute gibt es so gut wie alle beliebten Spiele in virtueller Version für das Spielen am Computer oder Smartphone. Monopoly ist hier keine Ausnahme. Man kann software-basiertes Monopoly in vielen Online Casinos spielen, dazu gibt es auch noch Live Casino Anbieter wie Evolution Gaming, die in eigens eingerichteten Studios und mit geschultem Personal Monopoly mit Leuten spielen, die irgendwo weit weg vor einem Bildschirm sitzen und per Live Stream Videoübertragung die alte Schlacht um die Schlossallee austragen. Unglaublich, wie weit es dieses Spiel gebracht hat!
Verschiedene Versionen
Monopoly gibt es heute nicht nur in vielen verschiedenen Sprachen, sondern auch in tollen, thematisierten Versionen, um dem klassischen Spielspaß noch einen modernen, spezifischen Beigeschmack zu verleihen. So gibt es eine Fortnite-Edition von Monopoly, eine nach dem Motto Star Wars, eine im Stil von Game of Thrones, den Avengers, Legend of Zelda, und eine Version extra für Kids. Sogar eine „Mogeln und Mauscheln“ Version gibt es – für diejenigen, für die das Schummeln einfach dazugehört. Schließlich soll das ganze ja möglichst realistisch sein, oder? Fakt ist, dass wohl kein neu erfundenes Spiel jemals die universelle Beliebtheit von Monopoly anfechten kann.
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